| Band Biographie | Mitglieder |
| Unsere Musik | Unsere Instrumente |

 

Die Kurzbeschreibung für diejenigen die es dann doch nicht so genau wissen wollen:

...Es gibt ganz große und ganz kleine...
und sie sind alle ganz schön laut !





Und jetzt die Langfassung für die wirklich Neugierigen:

 

Die Surdo

ist eine große Zylinder-Trommel (bis zu 75 cm Durchmesser), meist aus Aluminium (gelegentlich Holz) hergestellt.
Bespannt ist sie mit Natur- oder Kunststofffellen, die über Spannstäbe gestimmt werden können.
Ei
gentlich heißt es auf brasilianisch, o surdo = der Surdo ('o' = männliches Pronomen), im deutschen Sprachgebrauch heißt es jedoch: die Trommel, daher wird hierzulande meist "die" Surdo" gesagt. Dies gilt auch für Repi, Pandeiro etc.

Surdo bedeutet übersetzt "taub" und eine Legende besagt, dass diese Basstrommel im Carneval nur für die „tauben“ Europäer eingeführt wurde, damit auch sie den Rhythmus hören (und spüren) können.

Die Surdo wird entweder über einen Schulter- oder einen Hüftgurt getragen und mit zwei Schlägeln (Samba Reggae) oder einem Schlägel und einer Hand gespielt (Batucada) .
Sie stammt vermutlich von der großen portugiesischen Zépereira-Trommel ab.

Mit ihrem tiefen, durchdringenden Klang (Bass-Stimme) sorgt sie für den Herzschlag in der Samba. Die Surdo hält die Bateria zusammen. Sie legt das rhythmische Fundament, auf das die anderen Instrumente aufbauen und kontrolliert auch maßgeblich die Spielgeschwindigkeit. Sie ist also wirklich das Herz der Sambagruppe.
Damit haben die Surdospieler auch eine große Verantwortung zu tragen, da eine Bateria nur so gut sein kann wie ihre Surdos.
Im Allgemeinen sind beim Rio-Samba drei Surdo-Stimmen besetzt, beim Samba Reggae werden auch vier eingesetzt.

...Bei uns sind es hauptsächlich die Mädels, die unsere größten Trommeln spielen und zu den Auftritten auch provokativ selbst tragen. Das machen sie nur, damit wir Männer ein schlechtes Gewissen bekommen...


Die Apito

Mit der Apito gibt der Masterdrummer / Dirigent
seine Kommandos. Sie ist eine 3-Ton-Pfeife,
bei der man durch Öffnen  bzw. Schließen
zweier zusätzlicher Löcher drei verschieden
Töne erzeugen kann.
...Es ist nicht immer leicht ein „Pfeifer“ (Dirigent) zu sein. Besonders, wenn man einen Break einpfeift und ihn dann selbst versemmelt...



Die Repinique (liebevoll auch Repi genannt)

Der Name der mittelgroßen Trommel bedeutet soviel wie »gegen den Akzent schlagen« oder »eigene Akzente einschieben«.


Sie wurde von den portugiesischen Militärkapellen übernommen und wird im Batucada nach afrikanischem Vorbild mit einem Schlägel in der rechten Hand und mit der freien linken Hand geschlagen.

Die Repi ist die Trommel des Dirigenten und spielt deswegen auch viele rhythmische Zeichen für das gesamte Ensemble (Chamadas, Entradas). Sie ist aber auch ein wichtiges Groove-Instrument.
Zugeordnet wird sie den Surdos, da sie die Grundschläge markiert.
 
Sie besteht aus einem zylindrischen Trommelkessel aus Aluminium, selten Holz, in den Größen 8"x10" (Bacurino, nur bei Timbalada), 10"x10" oder 12"x12" mit zwei Plastikfellen. Der Klang ist sehr hell und metallisch (ähnlich den Timbales), je nach Höhe der Stimmung auch sehr kurz und trocken.

Eine Besonderheit sind die Rim-Shots, bei denen ein lauter Ton dadurch erzeugt wird, indem man den Metallring und das Fell gleichzeitig anschlägt. Zusätzlich kann man den Stick "hüpfen" lassen, um einen kurzen Wirbel zu erzeugen.
Die linke Hand schlägt wie auf einer Conga. Wie die einzelnen Schlagweisen genau gespielt werden, hängt davon ab wie es am besten klingt und wie es am meisten Spaß macht.

In Bahia wird im Gegensatz zum Rio-Stil meistens mit zwei dünnen, langen Kunststoffstöcken gespielt, was den Klang sehr knatternd macht. Die dortigen Rhythmen werden im allgemeinen Hand zu Hand gespielt und die Instrumente in Kniehöhe getragen.
Wer der historische Vorläufer der Repenique war ist unklar. Die Spieltechnik mit nur einem Stock und der bloßen Hand ist möglicherweise auf ähnliche Spielweisen im Candomblé zurückzuführen.

...Als Repispieler sollte man sich genau überlegen, ob man bei Breaks in die Höhe springt (wie Pete Townshend mit seiner Gitarre). Das verursacht nämlich meist schmerzvolle blaue Flecken an den Knien...



Die Timbau (Timbal)

wurde erst Ende der 80er Jahre durch Carlinhos Brown populär, der auch seine erste Gruppe 'Timbalada' nach diesem Instrument benannte. Sie wird mit beiden Händen gespielt. Durch die Haltung der Hände und der variierenden Positionierung der Schläge auf dem Fell entstehen die gewünschten Klänge.
Timbas gibt es mit Holz- oder Metallkessel, sie haben eine konische
Form, die unten offen und oben mit einem stimmbaren Kunststofffell bezogen ist.

Die Timbal wird beim Spielen mit einem Schulter- oder Hüftgürtel getragen. Durchmesser: 10" bis 14", Länge 50, 70 oder 90cm. Der Klang ist einer Djembe ähnlich, allerdings mit nur schwachen Basstönen und sehr trockenem Klang. Die Spieltechniken sind ähnlich denen der Djembe (Open, Slap und Bass).

...Man sagt die Blutergüsse an den Fingergelenken nehmen mit Beherrschen der richtigen Schlagtechnik (oder zunehmender Hornhautdicke)
später stetig ab...

 


Die Caixa

Sie entspricht der europäischen „kleinen Trommel“ und besteht
aus einem zylindrischen Kessel aus Aluminium, in den
Größen: 12x5" oder 14x3 bis 7".
Das Instrument hängt an einem Gurt um die Hüfte, kann aber je
nach Spielweise oder Sambastil auch unter dem Arm
(caixa em cima) oder auf der Schulter getragen werden.

Bespielt wird sie mit zwei „Sticks“ (Holzschlägel).
Die Caixa spielt einen durchgehenden "Teppich" von betonten und unbetonten Schlägen.

Es gibt je nach Ausführung noch verschiedene andere Namen, wie Tarol, Malacatcheta, Caixa de guerra, Caixa Repique.
 

Typisch sind die „Gitarrensaiten“ auf dem Schlagfell, die der Trommel den Schnarrton verleihen.
Die Caixas tragen mit ihren von Schule zu Schule variierenden Patterns ganz wesentlich zum individuellen Gesicht jeder Batucada bei. Meist werden hier bis zu drei verschiedene Stimmen gleichzeitig gespielt

Bei den nordbrasilianischen Stilen (Samba-Reggae, Forró, Maracatu etc.) findet die uns geläufigere Version mit normalen Schnarrsaiten (Drahtspiralen) auf der Trommel-Unterseite Verwendung.

...Und wenn sie (die Saiten) immer unten wären, bräuchte man nicht so viele Ersatzsaiten....



Das Tamborim
 

ist eine kleine stimmbare Rahmentrommel mit einem Durchmesser von ca. 16 cm, nur oben bespannt mit einem Kunststofffell.
Mit seinem trockenen und knatternden Klang ist es die am höchsten gestimmte Trommel der Bateria, geschlagen entweder mit einem dünnen Holzstöckchen (kleine Besetzung) oder mit einer Plastikpeitsche (Batucada) mit bis zu 10 ca.. 3-4 mm dicken Kunststoff-Stäbchen, die in einem gemeinsamen Griff enden.
Mit den Tamborims werden die Grundrhythmen strukturiert und akzentuiert.

DasTamborim hat keinen „außerbrasilianischen" Vorläufer. Manche vermuten, dass ursprünglich Zigarrenkisten als Trommeln eingesetzt wurden, aus denen sich dann das Tamborim entwickelte.

Es gibt verschiedene Spieltechniken. Hier die zwei wichtigsten:

1. Einfache Spieltechnik (Toque Simples):
Der Grundrhythmus besteht aus klingenden Elementarpulsen , die laut angeschlagen werden. Die sogenannten „leeren“ Pulse werden von den Fingern der linken Hand auf der Unterseite des Felles angeschlagen. Sie erklingen somit in weitaus geringerer Lautstärke. Durch diese kombinierte Schlagtechnik entsteht der typische Sambaswing.

2. Die Drehtechnik:
Der Anschlag wird mit einer Drehbewegung des Instruments koordiniert. Geschlagen wird mit einer flexiblen Peitsche, alle 16tel. Durch die Bewegung des Trommelkörpers werden unterschiedliche Klänge erzeugt. Durch diese Drehtechnik können sehr schnelle Rhythmen gespielt werden, die besonders beim Batucada einen typischen Klangteppich erzeugen.

...Schon manch eine/r ist beim Erlernen der Drehtechnik schier verzweifelt.
Auch Sehnenscheidenentzündungen sollen keine Seltenheit sein....


 

Der Agogo

Agogo bezeichnet in der afrikanischen Sprache Yoruba (die vor allem im heutigen Nigeria gesprochen wird) nicht nur die Doppelglocke, sondern bedeutet auch "Zeit". In Afrika werden auf der Agogo "Time-Line-Pattern" gespielt. Das sind asymmetrische Rhythmusformeln, die ständig wiederholt werden und an denen sich die anderen Musiker orientieren.

Der Agogo ist eine Zwei- bis Vierfachglocke aus Metall mit U-förmigen Metallbügeln, an dessen Enden die Glockenkelche montiert sind.  Die Glocken sind unterschiedlich groß und werden mit einem Schlegel aus Holz von außen angeschlagen. Einen besonderen, schnarrenden Klang kann man erzeugen, indem man die Glocken in den Pausen zwischen den geschlagenen Noten gegeneinander drückt, was gleichzeitig auch den Nachklang unterbindet. Durch das Zusammendrücken und die unterschiedliche Größe der Glocken lassen sich Melodien spielen.
 
In Brasilien wird auf den Agogo im Gegensatz zur afrikanischen Spielweise auch gerne improvisiert.


Der Chocalho/ Das Rocar

Zu den Instrumenten die einer Bateria „Glanz“ verleihen gehören die Rasseln. Diese Variante des Shakers besteht aus einem Metallrahmen und Blechplättchen, die durch Schütteln einen hellen Klang erzeugen und einen rhythmischen Teppich für die Bateria bilden.
 
Obwohl der gespielte Rhythmus meist einfach klingt, bedarf es einer geübten Technik und einer guten Kondition um das Instrument sauber spielen zu können.

...Der Chocalho ist bei uns ein eher ungeliebtes Instrument. Dabei erspart er doch das Fittnestraining für die Armmuskulatur...

 

Der Shaker/ Die Ganzà

Dies ist die etwas leichter zu spielende und leisere Variante des
Rocars, ein
Schüttelrohr aus Metall, das mit Sand, feinem Kies,
Reis oder Metallkügelchen gefüllt ist. 

So einfach die Ganzà ist, so ist sie für
den Samba einfach unentbehrlich.
"So wie die Surdo den Herzschlag liefert,
schütte(l)t die Ganza als höchste Stimme
das Adrealin aus, um die Samba hochzu-
peitschen. Das Spiel der Ganza sieht leicht
aus, ist es aber nicht. Es erfordert einige
Übung  und vor allem  Kraft."

Wir setzen die Ganzà meist beim Samba-Reggae ein. 
Das aggressivere, lautere Chocalho dagegen eignet  sich 
besser beim Rio-Batucada.
 

Die Caxixi

ist eine Rassel, die aus Bast geflochten und mit Kiesel oder
Samen gefüllt ist und hat seine Wurzeln in Afrika.
In Brasilien begleitet sie das Berimbau beim Capoeira, dem
brasilianischen Kampftanz.
Durch diese verschiedenen Klänge ist ein
kreatives Spiel möglich, das man diesem
kleinen Instrument gar nicht zutraut - und
ungeübte SpielerInnen schnell an seine/ihre
Grenzen bringen kann...
 

 

Die Cuica

Die Cuíca ist eine Reibetrommel. Sie besteht meist aus einem Metallzylinder, der einseitig mit Fell bespannt ist.
In das Fell wird von innen ein kleiner Bambusstab eingebunden.

Die Cuica wird vom Spieler etwa auf Brusthöhe mit Unterstützung eines Schultergurtes getragen. Durch Reiben des Stabes mit einem
feuchten Stück Stoff wird das Fell
zum Schwingen gebracht und damit
quietschende Klänge erzeugt. Die Tonhöhe variiert der Musiker durch Druck des Zeige-und Mittelfingers der anderen  Hand auf das Fell. Von einfachen rhythmischen Strukturen bis hin zu ganzen Melodien bietet die Cuica eine Vielzahl von Ausdrucksmöglichkeiten.

Die Größe des Instruments variiert von Konservendosen- bis Putzeimergröße . 

...Die Cuicaspieler sind in der Regel schon etwas ältere Herren. 
Ein leichter Bauchansatz zur Unterstützung des Instrumentes vor der Brust ist von Vorteil...

 

Das Cavaquinho

Das Cavaquinho trat seine lange Reise um die Welt von Portugal aus an. Nicht zuletzt wegen seiner geringen Größe war es ein beliebter Reisebegleiter vieler Seeleute und Weltenbummler. Das kleine viersaitige Instrument wanderte so über Madeira, die Azoren, die Kapverdischen Inseln schließlich bis nach Brasilien und Hawaii, wo es zur Ukulele wurde.

In Brasilien hat es seine Heimat vor allem im Choro und Samba. Mal mit den Fingern gezupft, meist aber mit einem Plektrum zum Klingen gebracht, ob solistisch oder als Begleitung des Gesangs, das Cavaquinho ist fester Bestandteil der brasilianischen Musik.

...und mit den knallharten Stahlsaiten und dem schmalen Griffbrett ist es für zarte Trommlerhände eine echte Herausforderung...