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Die Kurzbeschreibung für diejenigen, die es dann doch nicht so genau wissen wollen:
 

Ist Samba Musik?

Ja und Nein!
Überzeugte Musikmuffel würden einen Eid darauf schwören, dass Samba nur ein mit sexistischen Elementen garnierter Höllenlärm ist.
Frägt man allerdings Brasilianer, dann wäre die Antwort: Samba ist ein ganz besonderes Lebensgefühl ... Samba ist Lebensfreude pur ...  Samba ist der Herzschlag Brasiliens!
Entscheidend für alle Sambistas (so heißen die Samba-Trommler) auf der ganzen Welt aber ist:

Samba macht saumäßig Spaß!
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und jetzt Wissenswertes über Samba für die wirklich Neugierigen:
 

Will man dem Samba auf die Spur kommen, muß man die Wurzeln brasilianischer Geschichte freilegen, und die sind - anders als der Samba - dunkel und tragisch.

Nach der Entdeckung Brasiliens im Jahre 1500 durch die Portugiesen wurden für die Kolonialisierung, insbesondere den Zuckerrohranbau billige Arbeitskräfte benötigt.
Etwa 10 mal mehr Sklaven als für die späteren USA wurden zwischen Anfang des 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts "importiert"; insges. 4-5 Millionen! Diese bemitleidenswerten Menschen kamen aus den Gebieten des heutigen Angola, Kongo und Mosambik. Sie gehörten überwiegend der Volksgruppe der Bantu an und ihre religiösen und musikalischen Traditionen waren das Einzige, das sie mitnehmen konnten.
Brasilianischer Boden wurde damals in der Allerheiligenbucht, in Sao  SALVADOR DA BAHIA  de Todos os Santos ( heiliger Retter der Bucht der Allerheiligen) betreten. Sie wurde 1549 die erste Hauptstadt Brasiliens und erst über 200 Jahre später in dieser Funktion von Rio de Janeiro abgelöst.

Die Entwicklung zum Samba, wie wir ihn heute kennen, ist ohne die Verbindung zum Candomblé nicht denkbar.
Candomblé ist die afro-brasilianische Religion. Götterglaube und Rituale in Verbindung mit Musik, Gesang und Tanz spielen eine große Rolle in dieser Glaubensgemeinschaft. Afoxé und Maracatú, um nur zwei der vielen brasilianischen Musikrichtungen zu nennen, entwickelten sich aus den unzähligen Candomblé-Rhythmen.

Anders als in Europa üblich läßt sich der Samba nicht in irgendeine Musik-Schublade stecken - er ist ständig in Bewegung , entwickelt sich weiter geht zurück zu den Wurzeln, integriert neues. Dadurch bleibt er frisch und ist immer wieder für Überraschungen gut.

Samba-Reggae sei hier nur exemplarisch genannt. Diese relativ neue Strömung im Samba entstand in den späten 80er Jahren in Bahia.  Junge Schwarze, beeinflußt duch die Welle des "black soul" in Nordamerika, entwickelten  diese kraftvolle, wilde Mischung des klassischen Samba mit Reggae Rhythmen aus Jamaika. Später wurden auch Funk-, Rock-, und Hip-Hop-Elemente eingebaut. Er wird in Bahia als Straßensamba gespielt.

Weltweit bekannt aber wurde der Samba durch den unverkennbaren Rio-Samba, den Migranten aus Bahia  in den 30erJahren nach Rio brachten.  Er ist viel kommerzieller und für ihn wurde sogar ein eigenes Stadion, das Sambodromo, gebaut,  in dem alljährliche Wettbewerbe der besten Sambagruppen ausgefochten werden.

Wenn auch in den Medien der Karneval aus Rio allgegenwärtig ist, so schlägt das schwarze Herz Brasiliens (zwei Drittel der Bevölkerung Salvadors sind schwarzer Hautfarbe - im restlichen Brasilien sind es nur 11%) auch heute immer noch in Bahia. Der Samba ist untrennbar mit der schwarzen Geschichte Brasiliens verknüpft. Durch die Verbindung der religiösen und weltlichen Traditionen ist er heute mehr denn je in der brasilianischen Bevölkerung  lebendig.

Auch in Europa hat sich mittlerweile eine eigene lebendige, ständig wachsende Sambaszene entwickelt. Und mancher Brasilianer, der das erste Mal nach Europa kommt ist erstaunt über die Vielzahl und zum Teil hohe musikalische Qualität dieser Gruppen, die vom "Virus" infiziert verrückt nach Samba sind.